
ADM-Konjunkturumfrage: Auftragslage 2. Halbjahr 2024 nahezu stabil, Aussichten für 2025 deutlich gedämpft
Berlin, den 11. Februar 2025 – In der aktuellen Konjunkturumfrage hat der ADM seine Mitglieder zur Auftragslage in der zweiten Jahreshälfte 2024 und zu ihren Erwartungen für das erste Halb- wie auch das Gesamtjahr 2025 befragt.
Wie schon das zweite Halbjahr 2024 steht auch der Beginn des Jahres 2025 weiterhin im Zeichen schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Die politische Landschaft in Deutschland bleibt geprägt von einer Krise der Regierungsparteien sowie einem unklaren Ausgang der bevorstehenden Bundestagswahl und der anschließenden Regierungsbildung. Zugleich sorgt international die Unsicherheit rund um die Maßnahmen der neuen Trump-Regierung für zusätzliche Verwerfungen. Insgesamt ergibt sich zum Jahresende 2024 eine komplexe Gemengelage mit politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Unsicherheiten – eine Entwicklung, die sich 2025 fortsetzt.
Trotz dieser Bedingungen sieht die Konjunkturlage in den ADM-Instituten zum Jahresende 2024 alles in allem relativ positiv aus. So bezeichnen 80 Prozent von ihnen die Auftragslage des zweiten Halbjahres 2024 als sehr gut oder gut. Damit liegen die Werte in etwa auf Sommer-Niveau 2024 (79 % sehr gut/gut), aber merklich unter dem Niveau von vor einem Jahr (87 %).
Eine Verbesserung der Auftragslage im Vergleich zum ersten Halbjahr verzeichnen im zweiten Halbjahr 2024 50 Prozent der Institute; von einer Verschlechterung berichten mit 19 Prozent deutlich weniger. Dies waren vor einem Jahr – also im Jahresvergleich – 44 bzw. 9 Prozent. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 zeigte sich die zweite Jahreshälfte deutlich positiver.
Der Ausblick bleibt indessen sehr verhalten. Wie bereits in der Vergangenheit wird das erste Halbjahr kritischer bewertet als das Gesamtjahr. Während 24 Prozent der befragten Institute eine Verbesserung der Auftragslage im ersten Halbjahr erwarten, rechnen 26 Prozent mit einer Verschlechterung. Die Hälfte der Befragten (50 %) geht von einer unveränderten Entwicklung aus. Zum Vergleich: Bei der Befragung vor einem Jahr waren die Prognosen deutlich optimistischer. Damals erwarteten 24 Prozent der Institute eine Verbesserung, 64 Prozent gingen von einer stabilen Lage aus und lediglich 11 Prozent rechneten mit einer Verschlechterung.
Für den Umsatz des gesamten Jahres 2025 prognostizieren 35 Prozent ein Wachstum (Anfang 2024 waren es 31 %), 39 Prozent gehen von einer Stagnation aus (53 % Anfang 2024) und immerhin 26 Prozent rechnen mit einem Umsatzrückgang (nur 16 % Anfang 2024). Der aktuelle Ausblick fällt also deutlich pessimistischer aus als im letzten Jahr.
Bemerkenswert ist, dass die Unternehmen ihre eigene Situation optimistischer einschätzen als die der gesamten Branche. Für 2025 erwarten lediglich 11 Prozent ein Umsatzwachstum in der Branche, während 43 Prozent von einem Rückgang ausgehen. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lagen diese Werte noch bei 18 Prozent für Wachstum und 22 Prozent für einen Rückgang.
Das Fachkräfteproblem scheint angesichts der gedämpften Erwartungen rückläufig zu sein. Für 2025 rechnen 22 Prozent der befragten Institute mit einem Beschäftigungswachstum, während 20 Prozent einen Rückgang erwarten. Vor einem Jahr lagen diese Werte noch bei 31 Prozent Wachstum und lediglich 2 Prozent Rückgang. In den letzten sechs Monaten haben 65 Prozent der ADM-Mitgliedsunternehmen Stellen ausgeschrieben – ein Rückgang im Vergleich zu 73 Prozent Anfang 2024. Immerhin konnten 84 Prozent dieser Stellen besetzt werden, deutlich mehr als im Vorjahr, als nur 72 Prozent erfolgreich besetzt wurden.
Die Befragungen zur Konjunktur finden halbjährlich unter den ADM-Mitgliedsinstituten statt. Zahlen der aktuellen und der vergangenen Konjunkturumfragen finden Sie unter diesem Link.
Untersuchungssteckbrief der Konjunkturabfrage 2. Halbjahr 2025:
Auswahlgrundlage: 81 ADM-Mitgliedsunternehmen; Fallzahl: n=54; Erhebungszeitraum: 17. Dezember 2024 bis 17. Januar 2025, Erhebungsmethode: Onlinebefragung