Die Themen „Qualität“ und „Nachhaltiges Wirtschaften“ in der Markt- und Sozialforschung standen in der virtuellen außerordentlichen ADM-Mitgliederversammlung am 15. November 2023 im Mittelpunkt. Flankiert wurden diese von Informationen zum Branchennachwuchs sowie Diskussionen zur Selbstregulierung, zu den neuesten politischen Entwicklungen und rechtlichen Fragestellungen.

Unter dem Stichwort „Qualität 2.0“ beleuchtet eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe systematisch eine Vielzahl von Aspekten der Qualität in der Branche. Neben den frisch überarbeiteten und veröffentlichten Standards für Qualitätssicherung in der Markt- und Sozialforschung stehen in der Arbeitsgruppe aktuell eine neue Richtlinie für die Veröffentlichung von Ergebnissen der Markt- und Sozialforschung sowie die Themen Transparenz und Datenkompetenz ganz oben auf der Agenda. „Transparenz und Datenkompetenz spielen eine essentielle Rolle bei der Bewertung von Qualität. Der ADM hat bereits 2018 durch die Einführung von ADM-Transparenzstandards einen bedeutenden Beitrag geleistet. Dennoch besteht noch erheblicher Handlungsbedarf, insbesondere im Bereich Datenkompetenz”, so Vorstand Dr. Roland Abold. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, ist der ADM bereits Kooperationen mit Industrieverbänden eingegangen und plant, diese in Zukunft auszubauen.

Das Thema „Nachhaltigkeit“ spielt im ADM bereits seit einiger Zeit eine wichtige Rolle. Die Arbeitsgruppe „Nachhaltiges Wirtschaften“ hatte deshalb auch die Vortagesveranstaltung unter dem Motto organisiert. In Arbeitsgruppen wurde dort über den Entwurf des Kodex zur Nachhaltigkeit in der Markt- und Sozialforschung diskutiert und mögliche weitere Bedarfe erarbeitet. In der Mitgliederversammlung präsentierte Vorstand Sebastian Götte den Entwurf des Kodex, der die Aspekte Ökologie, Soziales und Ökonomie enthalten wird. „Spätestens die weltweiten Nachrichten der letzten Wochen sollten die Dringlichkeit verdeutlicht haben, mit der wir unsere Lebens- und Wirtschaftsweise hin zu einer ressourcenschonenderen und weniger klimawirksamen ändern müssen“, so Götte. Praktische Empfehlungen zum ökologischen Arbeiten in der Branche gibt der ADM bereits in seinem kürzlich veröffentlichen Quick Start Guide für die Markt- und Sozialforschung „Ökologisch Wirtschaften – Jetzt!“.

Der Bericht über den Ausbildungsgang der Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung zeigte sowohl positive als auch herausfordernde Aspekte. Seit einigen Jahren verzeichnet die Branche einen rückläufigen Trend bei Neuabschlüssen für Ausbildungsverträge. Dies stellt auch angesichts des Fachkräftemangels eine problematische Entwicklung dar. Mittels einer Kommunikationskampagne versucht die Arbeitsgruppe „Future for FAMS“ diesem Trend entgegen zu wirken. Außerdem fordert sie die Branche auf, Ausbildungsplätze auszuschreiben und damit einen Ausbildungsberuf zu unterstützen, in dessen Mittelpunkt wie bei keinem anderen die Datenkompetenz steht. Zudem wurde der Best of FAMS 2024 gerade ausgeschrieben. Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 19. Januar 2024.

„Die Veranstaltung hat mal wieder gezeigt, wie der ADM den facettenreichen Herausforderungen der Branche mit einem breiten Spektrum an Initiativen und Maßnahmen begegnet. Hierfür bedanken wir uns bei den zahlreichen Mitgliedern, die in den verschiedenen Arbeitsgruppen mitwirken. Diese Vielseitigkeit spiegelt sich nicht nur in der thematischen Bandbreite wider. Sie findet ebenfalls Ausdruck darin, dass der Verband zunehmend neue und junge Unternehmen anspricht und stetig wächst“, so der ADM-Vorstandsvorsitzende Bernd Wachter.