„Online kommt dann an seine Grenzen, wenn die lebendige kommunikative Interaktion wesentlich ist.“
Berlin, 18. März 2022 – Interview mit marktforschung.de
Wegen der Corona-Pandemie wird Marktforschung immer häufiger online durchgeführt. Die klassische f2f-Forschung und die Online-Forschung haben jedoch beide ihre Vor- und Nachteile. Können beide Vorgehensweisen komplementär sein? Was sind die jeweiligen Defizite? Und was bedeuten diese Entwicklungen für die Zukunft? Ein Interview mit Stephan Teuber und Bernd Wachter. Lesen Sie zur Relevanz der Teststudios außerdem den Beitrag von Stefanie Abele & Tim Thelen-Liesenfeld.
Sind f2f und digitale Marktforschung komplementär oder eher in Konkurrenz zueinander?
Stephan Teuber: Hier gilt ein entschiedenes „Sowohl-als-auch“. Es gibt sicher manche Bereiche, in denen sich die Erhebungsmethoden einen Wettbewerb liefern, z. B. bei normalen Einzelgesprächen oder eher standardisierten Gruppendiskussionen, die eher in Richtung einer Gruppenabfrage gehen. Hier wird man nur im Einzelfall entscheiden können, ob nun die Offline- oder Online-Variante vorzuziehen ist. Häufig werden hier pragmatische Überlegungen den Ausschlag geben. Wenn es aber in die Tiefe gehen soll und eine Gruppendiskussion wirklich ihren Mehrwert aus einer lebendigen Gruppendynamik schöpfen soll, dann spricht vieles für die Offline-Variante. Und dies umso mehr, wenn mit physischen oder gar sensorischen Stimuli gearbeitet wird. Hier zeigt sich die Komplementarität beider Zugänge sehr deutlich.
Bernd Wachter: Dem kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen. Beide Herangehensweisen haben ihre Berechtigung und spezifische Vorteile. Und im Idealfall ergänzen sie sich. Egal ob „real“ im Teststudio oder digital am Bildschirm: Wichtig sind die Rekrutierung der richtigen Teilnehmer*innen und ein reibungsloser Ablauf, wie ihn die Teststudios gewährleisten. Nur dann entsteht gute Forschung.
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